In den letzten zwei Wochen wurde in unserem Garten eine Menge Obst geerntet. Vorallem Kriacherl und Dirndln. Die Dirndln oder auch als Kornelkirsche (lat. Cornus mas) bekannt, ist etwas mühsm zu ernten. Man pflückt sie nicht einfach vom Strauch, sondern sammelt die zu Boden gefallenen Früchte auf. Denn erst wenn sie von selbst zu Boden fallen, sind sie reif und haben eine wunderschöne rote Färbung. Ich spanne immer ein Leintuch unter den Strauch, sodass die reifen Dirndln dort hineinfallen.
Dirndlmarmelade:
Aus den geernteten Kornellkirschen mache ich immer Marmelade. Dafür koche ich 1Kilo Kornelkirschen mit 1 Kiilo Gelierzucker (1:2) auf und passiere dann die Masse durch die Flotte Lotte oder ein Sieb.
Tipp: Die Kerne nicht werfen, sonder gut waschen und in der Sonne trocknen lassen. Daraus kann man ein tolles Kornelkirschkernsackerl machen.
Dirndloliven:
Aber auch aus den noch nicht reifen Früchten kann man etwas tolles zaubern: Dirndloliven. Dafür pflückt man grün-gelbliche Früchte vom Strauch und lässt sie für circa 3-4 Wochen in Salzlake schwimmen. Wenn die Früchte sich am Glasboden gelegt haben, seiht man die Salzlake ab und wäscht die Oliven in einem Sieb kurz mit kaltem Wasser ab und lässt sie anschließend auf einem Geschirrtuch etwas antrocknen. Danach gibt man die Oliven in ein Schraub- oder Einmachglas und übergießt sie mit Olivenöl bis alle Früchte gut überdeckt sind. Zum Öl gebe ich noch ein paar Knoblauchzehen und ein paar bunte Pfefferkörner. Jetzt heißt es wieder circa 2 Monate warten, bis die Oliven ein gutes Aroma entwickelt haben.
Sehr spannend für mich: Mit den Zweigen der Kornelkirsche kann man Joghurt herstellen. Auf den Zweigen befinden sich Mikroorganismen, darunter auch ein Milchsäurebakterium, ein sogenannter Lactobazillus (Lactobazillus delbrueckii subsp. bulgaricus) Ich versuche in den nächsten Tagen Joghurt auf diese Weise herzustellen und werde euch davon berichten. Fortsetzung folgt!....
Noch etwas Wissenswertes: Kornelkirschenholz ist so hart und schwer, dass es nicht im Wasser schwimmt, sondern untergeht. Der lateinische Name "Cornus" bedeutet "Hart wie Horn". Das Holz wird vorallem für Drechselarbeiten, in der Antiktischlerei und im Instrumentenbau verwendet.
Seit mir lieb gegrüßt, Petra