Donnerstag, 16. Mai 2013

Kleine Wildkräuterkunde - Die Gundelrebe

oder auch als Gundermann oder Donnerkraut bekannt ,gehört zu der Familie der Lippenblütler.
Charakteristisch für die Gundelrebe ist der vierkantige Stängel und die blau-violetten Lippenblüten.


Dieses angenehm, würzig riechende Kraut "kriecht" mit seinen Ausläufern durch die Wiese (bei uns bis auf die Terrasse) , ist gerne unter Hecken und Sträucher anzutreffen und sucht überhaupt (genauso wie die Brennnessel oder der Holunder) die Nähe des Menschen! Vielleicht auch deshalb, weil er uns bei vielen Beschwerden zu helfen vermag.
Und schließlich wurde die Gundelrebe lange zum Bierbrauen benutzt :)
Die Pflanze galt schon bei den Kelten, Germanen und Slawen als heilig. An besonderen Festtagen oder als Schutz vor Unheil (z.B.: Unwetter) band man Kränze aus der Gundelrebe.

Das Kraut enthält: ätherische Öle, Saponine, Gerbstoffe und den Bitterstoff Glechomin (der für Pferde übrigens giftig ist!)
Gundermann regt den Stoffwechsel an und die Entgiftung (von Schwermetallen) über die Haut wird angeregt. Früher tranken Büchsenmacher und Maler regelmäßig Gundermanntee.

Der bislang noch nicht näher erforschte Bitterstoff Glechomin vermag nicht nur die Verdauungssäfte anzuregen, er stärkt auch Leber und Herz.
Die Gerbstoffe besitzen antivirale und leicht antibiotische Eigenschaften.
Das Heilkraut hilft eitrige Wunden ("Gund" ist ein ein altgermanisches Wort für Eiter) zu heilen.
Die Saponine vermögen auch zähen Schleim in den Atemwegen zu lösen.

Die wertvollen ätherischen Öle der Gundelrebe löst man am besten mit fetthaltiger Milch heraus!

Hausmittel für eine wohltuende Zaubermilch 
 die bei einer Erkältung helfen kann :
Circa eine kleine Hand voll Gundelrebenblätter zehn Minuten zugedeckt in heißer Milch (Ziegenmilch)
ziehen lassen. Blätter abseihen und die Milch mit Honig süßen.

Natürlich darf die Gundelrebe in der Wildkräuterküche nicht fehlen!
Schließlich ist sie ein fixer Bestandteil der "Gründonnerstag"- oder der "Neunkräuter"- Suppe.
Da das Kraut sehr intensiv- aromatisch schmeckt, verwende ich es eher sparsam, aber dafür regelmäßig in
Suppen,Saucen, Salaten, in der Kräuterbutter und es ist ein wichtiger Bestandteil in meinem Kräutersalz.



Darum sollte man der vielseitigen Gundelrebe beim nächsten Spaziergang durch den Garten ruhig mehr Aufmerksamkeit schenken !
                                                                        Grüße, Petra

2 Kommentare:

  1. Hallo Petra, Deine Beiträge sind so toll! Schaue regelmässig und die Kräuterposts gefallen mir ausserordentlich gut. LG Gabriela

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  2. Wunderbare Informationen hast Du das zusammen getragen, liebe Petra!! Und wie der Zufall es so will, habe ich erst gestern am Wegesrand gemeinsam mit meinem Kleinen Gundermänner betrachtet. Jetzt hätte ich mehr zu berichten.. lächel!! Herzlichst, Nicole

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