Gerade zur richtigen Zeit, kam dieses Buch gestern mit der Post :)
Ich finde es ungemein spannend etwas selbst herzustellen... zu experimentieren... vorallem etwas sehr sinnvolles....
Seifen!
Das Seifensieden hat eine lange Geschichte: Das erste Seifenrezept wurde in Keilschrift aufgeschrieben. Pottasche und zumeist Tierfette oder Öle wurden damals zu Seife verkocht.
Früher war es ein ganz normaler Ablauf, dass die Hausfrauen ihre Seifen für den Eigenbedarf selbst siedeten und es gab den Beruf des Seifensieders. Denn Seife wurde nicht nur für die körperliche Hygiene benötigt, sondern man putzte und wusch auch die Wäsche (Kernseifen und Schmierseifen) damit. Zu Beginn des 19.Jahrhunderts fing die industriell Produktion von Seifen an, da die Nachfrage sehr rasch stieg.
Heute hat sich ein Trend zu traditioneller schonend von Hand gerührter Naturseife herausgebildet.
Die Herstelllung aus hochwertigen Ölen, mit individuellen Düften und Zugabe von Kräutern erfreut sich immer größerer Beliebtheit.
Die Menschen möchten wieder wissen, was in ihren Pflegeprodukten drinnen ist. Frei von chemischen Zusätzen und Haltbarmachern, wird von Hand gefertigte Naturseife immer mehr geschätzt und das Angebot an Naturseifen steigt genauso rasch an wie die Nachfrage danach.
Und genauso verschrieb sich Ingeborg Josel aus der Kunst des Seifensiedens. Sie betreibt eine kleine, aber feine Seifenmanufaktur im oberösterreichischen Almtal. Darüber hinaus bietet sie im Seifenladen in Graz neben den kosmetischen Rohstoffen auch Selbermacherkurse zum Thema Naturkosmetik und Seifensieden an.
(www.inges-seifenmanufaktur.at)
"Was der Garten hergibt, wird von mir und meiner Familie verarbeitet. Da weiß ich genau was drin bzw. dran ist...
Eine von Hand gesiedete Naturseife ist in unserer schnelllebigen Konsumgesellschaft, in der man sich ja beinahe alles rund um die Uhr kaufen kann, eine neue Form von "Luxusgut".
In ihrem Buch "Naturseifen selbst gemacht"
präsentiert Frau Josel, ausgehend von den Grundprodukten, Schritt für Schritt den Weg zur fertigen Seife.
Rund fünfzig Seifenrezepte mit unterschiedlichen Duft- und Wirkstoffen werden vorgestellt, wobei die Eignung der einzelnen Seifen für den jeweiligen Hauttyp thematisiert wird.
Die Herstellung spezieller Seifen, wie
Kern-, Salz-, Haar-, Peeling- oder Bierseife, steht genauso im
Mittelpunkt wie Ideen einer Seifenrestl- Verwertung.
Fazit:
Sehr ausführlich und überschaulich mit vielen Abbildungen erklärt die Autorin die einzelnen Schritte des Seifensiedens. Es werden die Arbeitsmaterialien, Zutaten (Öle, Fette, Farb- und Duftstoffe) und vorallem der sichere Umgang mit Natriumhydroxid= NaOH= Seifenstein gut erklärt und dargestellt.
Sehr neugierig machte mich die elegante Idee und das Rezept einer Seifenrestl-Verwertung... das sogenannte "Duschschmusi".
Eine Anleitung für eine fluffig-cremige Duschseife aus Naturseifenreste.
Man nehme:
*1Teil fein gersaspelte Naturseife
(ich verwendete Reste von einer handgesiedeten Seidenseife)
* 1 Teil (Pflanzen-) Wasser
(ich verwendete Schokominzentee)
* 2 Teile Öl nach Wahl
(ich verwendete Olivenöl)
*eventuell ein paar Tropfen ätherisches Öl nach Wahl
(ich verwendete ätherisches Pfefferminzöl)
Die Seifenraspel gemeinsam mit Wasser erwärmen und auflösen.
Dann die Masse mit dem Öl so lange mixen, bis eine fluffige Masse entstanden ist.
Den Duft nach Wahl dazugeben.
Bei der geringen Menge, die ich herstellte, brauche ich, bei einem raschen Verbrauch, an eine Konservierung nicht denken!
Die Herstellung war sehr einfach und wie Schlagobersschlagen :)
Mein Duschschmusi wurde beim Seifenschmelzen am Anfang dunkelbraun gefärbt... dies statmmte wohl von der lila Farbe in der Seife... nach dem Aufschlagen mit Öl verwandelte sich das unansehliche Braun in ein schönes, cremiges Braun...was auch zum Schokominzenduft passte :)
Naturseifen selbst sieden
von Ingeborg Josel
IBN 978-3-7020-1476-6
www.stocker-verlag.com
Ein herzliches Dankeschön an den Leopold Stocker Verlag, der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!