Sonntag, 7. Dezember 2014

Die faszinierende Mistel

Bei der Heimfahrt von meinen Eltern entdeckten wir am Straßenrand einige entwurzelte und abgebrochene Obstbäume, auf denen ganz viele Misteln hingen. Dank eines netten Landwirtes durfte ich ein paar mit nach Hause nehmen.


Die Mistel fasziniert die Menschheit schon seit sehr langer Zeit.
 Viele Volksnamen verraten ihre hohe Kraft: Hexenbesen, Hexennest, Teufelssaat, Alpranke (alp = elfisches Wesen).
In der griechischen Mythologie wurde sie als Instrument zum Erreichen der Unterwelt genutzt.
Die Druiden betrachteten die Mistel als eine heilige Pflanze und glaubten, dass sie magische Eigenschaften hatten. Sie war eine Heilpflanze, insbesondere gegen Gift, sie begünstigte die Fruchtbarkeit der Frauen und schützte gegen Hexen und schlechte Geister und war besonders ein Symbol für den Frieden. Für die Germanen war die Mistel ein Symbol der Götter. Denn die Mistel wächst zwischen Himmel und Erde. Ihre Fähigkeit auch im Winter vital und frisch zu sein machte sie zur Kultpflanze. Auch die Römer kannten die Mistel und verwendeten sie als Heilpflanze. Bereits um 100 vor Christus wurde die Mistel als Allheilmittel gepriesen. Später forcierte Hildegard von Bingen die Verwendung der Mistel als Heilmittel gegen Epilepsie und Erfrierungen.

Was von dem Mystischen blieb, ist dass sie zur Zeit der Wintersonnenwende und als Weihnachtsschmuck gerne an die Haustüren gehängt wird,  und wer sich unter einem Mistelzweig küsst, soll ein glückliches Liebespaar werden.

Das botanisch Besondere an dieser Pflanze ist, dass sie im Winter grünt und fruchtet. Die Mistel ist ein Halbschmarotzer. Das heißt, sie bohrt sich mit ihren Saugwurzeln das Holz an und saugt Wasser und Nährstoffe aus ihrer Wirtspflanze. Sie kann aber durch ihre grünen Blätter selbst Photosynthese betreiben.
Meist wächst die Mistel auf  Obst- und Laubbäumen , (bevorzugt in unseren Regionen:Apfel und Pappel) seltener auf Nadelbäume.
Misteln sind in ganz Mittel- und Südeuropa, bis hin nach Asien beheimatet.
Der Name Mistel stammt aus dem althochdeutschen „Mis­til“, womit der Mist bezeichnet wurde und was die Verbreitung der Pflanze über die Ausscheidungen von Vögeln andeutet.

In der modernen Pflanzenheilkunde wird die Mistel gegen Bluthochdruck und zur Begleitung in der Krebstherapie eingesetzt.
Ihre positiven Eigenschaften und Wirkungen: blutstillend, setzt die Gefäßspannung der Blutgefäße herab, blutdrucksenkend, herzstärkrnd, stoffwechselanregend,  krampflösend und entzündungshemmend;
In Kräuterbüchern habe ich folgendes gefunden:
Zu Heilzwecken werden die jungen Zweigen mit den Blättern gesammelt, um einen Kaltauszug zuzubereiten.
Wichtig: Nicht die weißen Beeren, den vorallem die Beeren der Mistel sind leicht giftig!
Im kalten Wasser lösen sich die schwach giftigen Stoffe nicht auf und daher ist der Kaltauszug der Mistel ungiftig.
Die beste Erntezeit ist der Frühling oder der späte Herbst. Ein magisches Datum zur Mistelernte ist die Wintersommenwende, am 21. Dezember. 
Es empfiehlt sich, ein Teelöffel Mistelkraut (nochmals wichtig: ohne Beeren) in etwas einem halben Liter kaltem Wasser anzusetzen und dies dann circ fünf Stunden stehen zu lassen, bevor es schluckweise getrunken wird.

Ich selbst habe mit der Anwendung des Kaltauszuges noch keinerlei Erfahrung gemacht und bitte daher um Vorsicht!


                                     Ich wünsche euch einen schönen 2. Adventsonntag!

2 Kommentare:

  1. Also, Du jetzt auch liebe Petra.. tststs.. männo, ich will auch Misteln zeigen können.. und nicht nur hoch in den Bäumen.. Danke für die schöne Info! Hab einen schönen Start in die Woche! Herzlichst, Nicole

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  2. Oh, dass war pures Glück, dass ich heuer zu Misteln gekommen bin...denn wenn da nicht die umgefallenen Apfelbäume gewesen wären.... im namhaften Gartencenter waren sie mir eindeutig zu teuer...
    ich such´gerade ein einfaches Rezept für Eierlikör :) ...dein Eierpunschrezept hört sich so lecker an!
    Lieben Gruß, Petra

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